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Junge Medien - das Zürcher Stadtmagazin Tsüri.ch

Blog

Junge Medien - das Zürcher Stadtmagazin Tsüri.ch

Natalina Haller

Am 18. Januar 2015 war es soweit: Nach mehrmonatiger Vorbereitung ging das Zürcher Stadtmagazin Tsüri.ch live. Mit an Bord: Über zehn Journalistinnen unterschiedlichsten Alters und unterschiedlichsten Erfahrungen sowie Interessen. Inzwischen ist die Redaktion auf 25 Personen angewachsen und publiziert unter anderem Beiträge zu den Themen Politik, Gesellschaft und Kultur. Tsüri.ch hat sich einem modernen, kritischen, engagierten und unabhängigen Lokaljournalismus verschrieben und konnte sich so innert kürzester Zeit bei einer jungen Zielgruppe als Medium etablieren. Inzwischen besuchen im Schnitt monatlich 20'000 User die Webseite des Magazins. Der Initiant Simon Jacoby schreibt für unseren Blog, weshalb er nichts gegen Katzen auf Newsportalen hat, aber...

Ich habe nichts gegen Katzen auf Newsportalen, aber…

Diese kleinen schnurrenden Geschöpfe im Internet jagen jedem kulturpessimistischen Journalismusbeobachter Furcht und Schrecken ein: JUNGE INTERESSIEREN SICH NUR NOCH FÜR KATZEN-VIDEOS STATT FÜR INHALTE!!! Tja, leider falsch. Auch das Angebot bestimmt die Nachfrage. Wer seinen Lesern und Usern Katzen zum Frass vorwirft, muss sich nicht wundern, wenn sie verspeist werden.

Tsüri.ch versucht den Spiess umzudrehen – bisher mit Erfolg: Sieben der zehn meistgeklickten Beiträge seit dem Start im Januar 2015 haben so rein gar nichts mit billiger Unterhaltung am Hut. Dies schätzt unsere Zielgruppe sowieso nicht, denn sie interessiert sich vorwiegend für Kultur, Kunst, Politik und Gesellschaft. Es sind zwar nicht die ganz Jungen, aber immerhin die Mittzwanziger, welche von den traditionellen Medien meist vernachlässigt werden. Egal wie schwer und komplex ein Thema auch sein mag: Junge interessieren sich dafür – warum sollten sie auch nicht?! Alles ist eine Frage der passenden Form (Text, Listicle, Video, Bilder), der Haltung, des Engagements, der Zugänglichkeit und der Glaubwürdigkeit.

Die Redaktion von Tsüri.ch versteht sich als Teil der Community, begegnet ihr auf Augenhöhe und betreibt, wenn nötig, anwaltschaftlichen Journalismus.

Damit sind wir bei einem Punkt angelangt, der nicht nur intern immer wieder für Diskussionen sorgt: Wo ist die Grenze zwischen Journalismus und Aktivismus? Muss diese fix gezogen werden? In Zeiten des Informationsüberflusses, in Zeiten der „geruchs-, gefühls-, geschmackslosen“ Mainstreammedien (Christof Moser, Schweiz am Sonntag), wenn wirtschaftliche Interessen die Arbeit in den Redaktionen beeinflussen, kann ein bisschen ehrlicher Aktivismus nicht schaden. Im Gegenteil: Bewegung tut gut.

In seinem Blogpost liefert Angelo Zehr 9 Gründe, warum es nice ist, heutzutage jung und Journalist zu sein. Er hat Recht. Es ist eine wunderbare Zeit, jung und Journalist zu sein: Die Strukturen sind festgefahren, die Inhalte und Formen wirken (mit wenigen Ausnahmen) alle in etwa gleich. Es braucht Leidenschaft, eine gute Gruppe von motivierten Freaks und dann werden wir Inhaltsmenschen gewinnen.

Simon Jacoby