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Blog

"Unsere erste Auslandrecherche" - unterstützt vom JJS Recherchefonds

Natalina Haller

Das Erste, was dir ins Auge fällt, wenn du mit dem Schiff die lettische Küste erreichst, sind die goldenen Kuppeldächer der Nikolaikirche. Diese orthodoxe Kirche im Norden der Hafenstadt Liepaja stammt noch aus der Zarenzeit, wurde während der Sowjetunion als Kino für Marinesoldaten genutzt und wird heute von der lettisch-orthodoxen Kirche wieder als Liturgieraum verwendet. Sie erhebt sich zwischen tristen sowjetischen Wohnblöcken und könnte nicht besser für das Thema stehen, weswegen wir, die Fotojournalistin Sophie Tichonenko und ich, Janine Schneider, diesen Sommer nach Lettland gereist sind. Das mittlere der drei baltischen Länder verfügt nämlich über eine bedeutende russischsprachige Minderheit – mehr als ein Drittel der Bevölkerung spricht Russisch. Wie hatte sich ihre Situation seit Beginn des Russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine verändert? Das war die Frage, die wir uns am Anfang unserer Recherche stellten. Eine erste Hintergrundrecherche zeigte, dass wir Recht mit der Vermutung hatten, dass die russischsprachige Minderheit zu einem Politikum im lettischen Parlament geworden war. Uns interessierte allerdings, wie die Stimmung im Land war, wie die russischsprachigen Menschen die Situation selbst wahrnahmen und welche Folgen die beschlossenen Gesetze für den einzelnen Menschen hatten. Dazu wollten wir Anfang Juli nach Lettland reisen.

Beim Recherchefonds von Junge Journalistinnen und Journalisten Schweiz reichten wir Anfang März ein Gesuch für einen Spesenvorschuss ein. Dazu formulierten wir unsere Rechercheidee aus – etwas, was sich auch für spätere Pitches als sehr hilfreich erweisen sollte. Der genehmigte Vorschuss war für uns sehr wichtig – da es unsere erste Auslandsrecherche als Journalistinnen war und wir beide erst seit Kurzem in diesem Bereich arbeiteten, blieb lange unklar, ob wir überhaupt einen Abnehmer für unsere Geschichte finden würden. Wir schickten den Pitch an mehrere Medienhäuser und erhielten anfangs nur Absagen. Dank des Recherchefonds-Geldes konnten wir unsere Reise aber dennoch planen. Schlussendlich erklärte die österreichische Zeitschrift Tagebuch Interesse daran, die Geschichte zu bringen.

Viel Recherchearbeit leisteten wir schon vor der Reise – im Mai und Juni lasen wir uns durch alle verfügbaren Artikel zum Thema, liessen uns beim lettischen Lieder-und Tanzfest akkreditieren, das wir besuchen wollten und kontaktierten mögliche Gesprächspartner*innen. Dass Janine schon drei Wochen vor der Recherche für einen Russischkurs nach Riga reiste, stellte sich als hilfreich heraus. So konnte sie schon erste Personen zum Gespräch treffen und ein Gefühl für die aktuelle Stimmung im Land erhalten. Einige Kontakte ergaben sich schlussendlich auch aus dieser Vorrecherche vor Ort.

Als wir nach neun Tagen Recherche Lettland verliessen, hatten wir viel zu viel Material für nur eine Geschichte. Deshalb machten wir aus dem Material kurzerhand zwei. Die zweite Reportage, die sich mit einem neuen Immigrationsgesetz befasste, schickten wir an verschiedene Medien und erhielten gleich von mehreren eine positive Rückmeldung. Schlussendlich konnten wir den Beitrag bei FREITAG und bei der WOZ veröffentlichen, bei letzterer als Zweitveröffentlichung. Das zeigte uns: Es lohnt sich, eigene Ideen zu verfolgen und hartnäckig zu bleiben.

Leider zahlte keines der Medien einen Beitrag an die Recherchespesen, weshalb diese bis am Schluss durch den Recherchefonds von Junge Journalistinnen und Journalisten Schweiz gedeckt wurden – was natürlich jeweils unter dem Artikel vermerkt wurde. Alles in allem sind nicht nur zwei Artikel aus dieser Recherche entstanden, sondern in erster Linie konnten wir vor allem viele wertvolle Erfahrungen für unsere fotografische und journalistische Arbeit mitnehmen.

Die Kathedrale des heiligen Boris in Daugavpils. In dieser Stadt im Südosten Lettlands wird praktisch nur Russisch gesprochen.

Text und Bild: Janine Schneider und Sophie Tichonenko

Ein neuer Vorstand und ein Wechsel im Co-Präsidium von JJS

Natalina Haller

Der Verein Junge Journalistinnen und Journalisten Schweiz (JJS) erhält fünf neue Vorstandsmitglieder. Ausserdem wird das Co-Präsidium neu zusammengesetzt.

Das bisherige Vorstandsmitglied Gina Bachmann tritt neu die Co-Leitung des Vereins zusammen mit der bisherigen Co-Präsidentin Simona Boscardin an.

Das hat die Mitgliederversammlung vom vergangenen Samstag einstimmig entschieden. 

Gina Bachmann übernimmt damit von Simon Schaffer, der nach fünf Jahren im Vorstand die Co-Leitung abgibt. «Ich durfte lange Zeit Teil dieser wunderbaren Gruppe sein und mithelfen, wenn sich junge Medienschaffende kennenlernen und gemeinsam etwas erreichen. Im letzten Jahr haben wir die Post-Corona-Zeit eingeläutet und ich bin gespannt, was der Verein als nächstes anstellt», sagt Simon Schaffer.

Mit Simon Schaffer treten die bisherigen Vorstandsmitglieder Noah Fend, Karin Wenger, Vanessa Hann und Carole Güggi zurück. Damit treten mehrere Personen mit langjähriger Erfahrung ab und schaffen Raum für Neues. Die «Dienstälteste», mit sieben Jahren Vorstandsarbeit, Karin Wenger, sagt dazu: «Ich bin unglaublich stolz auf alles, was JJS in den vergangenen Jahren angestossen und organisiert hat, mutig und voller Energie. JJS war für mich all die Jahre einer der schönsten Orte im Journalismus.»

 

Ein kleiner Generationenwechsel

In den Vorstand gewählt wurden fünf neue Medienschaffende: Anna Nüesch, Miriam Abt, Jeremias Schnyder, Léonie Hagen und Mateo Landolt.

Anna Nüesch studiert Multimedia Production an der FHGR und ist freie Mitarbeiterin bei der Südostschweiz. Miriam Abt arbeitet als Reporterin bei der Luzerner Zeitung und im Generalsekretariat des Luzerner Kulturmagazins Frachtwerk. Jeremias Schnyder studiert Sozialwissenschaft und Staatsrecht und -theorie an der Universität Bern, daneben arbeitete er bisher für Radio RaBe. Léonie Hagen ist Stagiaire beim Walliser Boten und war zuvor Co-Chefredaktorin des Studimagazins Lumos. Mateo Landolt arbeitet als Redaktor bei Tele 1, Pilatus Today und Radio Pilatus.

Die bisherigen Vorstandsmitglieder Linda Leuenberger, Andrea Marti, Linus Walpen, Simona Boscardin und Gina Bachmann wurden einstimmig wiedergewählt. Bachmann ist Redaktorin im Nachrichtenressort von CH Media und studiert Soziologie an der Universität Basel, Boscardin schliesst derzeit ihren Bachelor in Cast/Audiovisual Media an der ZHdK ab und ist Lehrbeauftragte für Journalismus an der FHGR. Leuenberger ist MAZ-Stagiaire bei CH Media, mal in Zug, mal in Luzern und mal im Bundeshaus. Andrea Marti studiert Politikwissenschaften an der Uni Zürich und arbeitet für FM1-Today. Linus Walpen studiert Osteuropastudien an der Uni Bern und arbeitet nebenbei im Digitalressort der NZZ am Sonntag.

Noch mehr Nachwuchsförderung im neuen Vereinsjahr

Die Medienbranche leidet zunehmend an einem Nachwuchsproblem. «Umso glücklicher sind wir, dass auf die abtretenden Vorstandsmitglieder fünf neue, begeisterte junge Journalist:innen folgen», sagt Simona Boscardin zur neuen Zusammensetzung. Das neue Co-Präsidium erklärt die Nachwuchsförderung zum Hauptziel des Vereinsjahres. Bereits in Planung sind ein ganztägiger Anlass und eine Podiumsdiskussion zum Thema. «Der Journalismus braucht Nachwuchs. Mit unserem Netzwerk und Programm wollen wir uns dieses Jahr noch stärker ins Zeug legen, damit junge Medienschaffende Gefallen am Beruf finden und eine Perspektive haben», sagt Gina Bachmann. 

Bei Fragen:

  • Simona Boscardin, Co-Präsidentin (bisher): 079 596 75 09

  • Gina Bachmann, Co-Präsidentin (neu): 079 848 41 73

Junge Medienschaffende müssen vor Sexismus und Mobbing geschützt werden

Natalina Haller

Medienmitteilung vom 15. Februar 2023

Die Berichte zum Fall Finn Canonica sind für JJS erschreckend. Leider überraschen sie uns wenig. Was im Fall des «Magazins» durch Anuschka Roshani und im Nachzug durch andere Betroffene geschildert wurde, ist Teil vieler Redaktionen. Das muss sich ändern.

Berichte, wie sie sich in der letzten Woche gehäuft haben, sind bei uns ein ständiges Thema, da Mobbing und Sexismus Berufseinsteigerinnen und Praktikanten besonders stark betreffen können. 

So ist es für Junge und Einsteiger:innen besonders schwierig, gegen redaktionelle Machtgefüge aufzustehen und Missstände innerhalb eines Teams anzusprechen. Erst recht, wenn sie selbst betroffen sind. Wie will jemand, der oder die innerhalb der Redaktion noch wenig Fuss gefasst hat, etablierte Journalist:innen infrage stellen – vor allem wenn, wie der Fall Canonica zeigt, zurzeit nicht einmal gestandene Redaktionsmitglieder gegen solchen Machtmissbrauch ankommen? Auch, weil sie offenbar nicht ernst genommen wurden.

Der Fall beim «Magazin» zeigt klar, wie diese vulnerable Situation ausgenutzt werden kann. Wer würde schon eine Stelle oder ein Praktikum beim Magazin ablehnen? Dass man dafür einiges aushalten muss, ist in der vorherrschenden Arbeitskultur noch immer viel zu selbstverständlich. Das muss sich ändern. Mit entsprechender Ausbildung für Führungskräfte, einem offenen Dialog über psychische Gesundheit, Weiterbildungen und internen oder externen Anlaufstellen. 

Es ist wichtig, dass nicht geschwiegen wird, wenn Junge solche Erfahrungen machen. Sie dürfen nicht alleingelassen werden. Mobbing und Sexismus haben keinen Platz in unserer Branche. Redaktionen und Führungskräfte müssen eine Arbeitskultur schaffen, in der sich alle und insbesondere junge Medienschaffende sicher fühlen können, übergriffiges Verhalten anzuzeigen. Das Problem ist struktureller Natur und die Verantwortung zum Umgang damit darf nicht auf den Schultern der Betroffenen lasten. Es liegt an jeder Person und vor allem an den Führungskräften in Redaktionen und Verlagen, anzuerkennen, dass unsere Branche ein Problem mit Sexismus hat und etwas dagegen unternommen werden muss.

Wir solidarisieren uns deshalb mit den Betroffenen und raten jungen Medienschaffenden, sich bei Fragen, Unsicherheiten oder Erlebnissen von Mobbing und Sexismus an die Berufsverbände SSM, Syndicom oder Impressum zu wenden. Wir bieten uns als Vermittlungsstelle an. Zudem möchten wir diejenigen ermutigen, die entsprechende Recherchen bereits im Schreibtisch liegen haben, diese Geschichten auch zu veröffentlichen. Ihr seht, dass es geht. 

Bei Rückfragen:
Simon Schaffer, Co-Präsident, 076 515 28 40
Simona Boscardin, Co-Präsidentin, 079 596 75 09
 

Über Junge Journalistinnen und Journalisten Schweiz
Junge Journalistinnen und Journalisten Schweiz (JJS) ist das Netzwerk für Medienschaffende bis 30 Jahre. Der Verein hat sich zum Ziel gesetzt, jungen Journalistinnen und Journalisten eine Vernetzungsplattform zu bieten, um ihre Interessen zu vertreten und um mit erfahrenen Kolleginnen und Kollegen in Kontakt zu kommen und zu bleiben. Miteinander statt gegeneinander – in der Medienbranche gibt es sonst schon genügend Hürden zu überspringen.

Tipps für Lohnverhandlungen

Natalina Haller

Lohnverhandlungen sind für viele junge Journalist:innen keine einfache Sache. Auf Redaktionen herrscht Spardruck, Gespräche über Löhne sind oft ein Tabu. Zusammen mit der Gewerkschaft syndicom haben wir für dich 22 Tipps zum Thema Löhne und Verhandlungen zusammengestellt. Die Tipps gliedern sich in vier Teile, da die Ratschläge je nach Situation variieren können.

1. Vorstellungsgespräch

«Was haben Sie sich lohnmässig vorgestellt?» Diese Frage fällt in fast jedem Vorstellungsgespräch. Darauf sollte man sich entsprechend vorbereiten. Grundsätzlich gilt: Der Einstiegslohn ist am wichtigsten, wenn es um die spätere Lohnentwicklung geht. Die Erfahrung zeigt, dass Personen, die im Vergleich zu den anderen im Team zu tief einsteigen, diesen Rückstand über Lohn­ erhöhungen auch auf Jahre hinweg kaum aufholen können. Es lohnt sich also, an diesem Punkt genügend Zeit zu investieren und sich gut zu informieren.

  • Forderung vorbereiten: Überlege dir, was ein fairer Lohn für deine Arbeit ist und wie viel du zum Leben brauchst. Informiere dich dafür bspw. bei den Lohnempfehlungen von syndicom. Diese können je nach Stadt, Berufsjahr und Anstellungsverhältnis (bspw. Praktikum, Volontariat) variieren. Wir empfehlen, befreundete Kolleg:innen in ähnlichen Positionen nach ihrem Lohn zu fragen. Eventuell kannst du auch Personen fragen, die bereits in der neuen Redaktion arbeiten. Weitere Hilfe bietet der Lohnrechner des Bundes.

    Bereite für das Vorstellungsgespräch zwei Zahlen vor: Welchen Bruttolohn möchte ich für meine Arbeit bekommen? Und was ist das absolute Minimum, für das ich bereit bin, diesen Job zu machen?

  • Stärken klarmachen: Mach dir Gedanken zu deinen Erfahrungen, Qualitäten und deiner Motivation für die neue Stelle. Was gefällt dir an der neuen Stelle? Was bringst du mit? Achte dabei darauf, nicht nur Softskills zu erwähnen («Ich bin flexibel und zuverlässig»), sondern mit den wichtigsten Pfeilern deines Profils («Ich habe mehrjährige Berufserfahrung auf zwei verschiedenen Redaktionen» oder «Ich habe ein abgeschlossenes Masterstudium in XY») einzusteigen.

  • Anker setzen: Wirst du im Gespräch nach der Lohnvorstellung gefragt, dann nenne die höhere Zahl, die du vorbereitet hast. Die untere Zahl solltest du erst nennen, wenn der Arbeitgeber den ersten Betrag mit glaubhaften Argumenten ablehnt und ein Angebot macht, das unter deiner Minimalforderung liegt.

  • Authentisch bleiben: Soll ich auf meine Lohnforderung noch etwas drauflegen,um das gewünschte Resultat zu erzielen? Darauf gibt es keine eindeutige Antwort. syndicom empfiehlt, so viel zu fordern, dass dir selbst noch wohl dabei ist. Bei unrealistischen Forderungen riskierst du, deine Glaubwürdigkeit in der Verhandlung zu verlieren.

  • Falls ihr euch nicht einig werdet: Beende das Gespräch nicht mit «Ich werde es mir nochmals überlegen», sondern fordere diese Überlegungen vom Arbeitgeber ein. «Falls Sie zum Schluss kommen, dass ich die richtige Person bin, – wovon ich überzeugt bin – , würde ich mich freuen, wenn Sie mir nochmals ein Angebot für den Lohn machen.»

  • Gespräch üben: Wenn du Angst hast, dass dich der Mut verlässt, übe das Gespräch oder einzelne Sätze zuhause vor dem Spiegel oder mit einer Vertrauensperson.

  • Informationen einholen: Beim Gespräch kannst du weitere relevante Aspekte der Arbeitsbedingungen abfragen: Gibt es Lohnklassen? Gibt es einen 13. Monatslohn? Wie hoch ist die Wochenarbeitszeit? Wie viele Wochen Ferien gibt es und wie viel Vater­, Mutterschafts­ oder Elternurlaub steht mir zu? Und wenn das Lohnangebot für dich nicht stimmt, du die Stelle aber unbedingt haben möchtest: Gibt es andere Vergütungen? Wie werden allfällige Nacht­ und Wochenenddienste entschädigt? Versuche in diesem Fall abzumachen, dass der Lohn nach einem Jahr nach oben hin angepasst wird.

  • Wenn der Lohn direkt vorgeschlagen wird: Auch in diesem Fall lohnt es sich, die eigene Lohnvorstellung (obere Zahl) von sich aus zu nennen. Liegt der vorgeschlagene Lohn unter deiner eigenen Schmerzgrenze, spiele den Ball zurück. Siehe Tipp oben bei Uneinigkeit.

  • Von sich aus ansprechen: Für den Fall, dass während des Gesprächs gar nie über den Lohn gesprochen wird, solltest du das Thema von dir aus ansprechen. Zum Beispiel so: «Wir müssen noch das Thema Lohn anschneiden. Ich habe ein paar Fragen dazu und Vorstellungen, wie viel meine Arbeit Wert ist. Gibt es bei Ihnen ein Lohnsystem mit Einstufung je nach Funktion und Erfahrung oder ist das individuell?». So kommt ihr ins Gespräch.

2. Lohnerhöhung

Bist du bereits angestellt, stellt sich oft die Frage nach einer Lohnerhöhung. Das solltest du dazu wissen:

  • Zeitpunkt: Eine Lohnerhöhung ist dann angebracht, wenn du neue Erfahrungen sammeln konntest, sich deine Tätigkeitsbereiche erweitert haben oder du mehr Verantwortung trägst. Nach zwei bis drei Jahren ist eine Lohn­ erhöhung auf jeden Fall angebracht. In den ersten paar Jahren in einer Anstellung ist die Lernkurve am steilsten und du hast danach deutlich mehr Berufserfahrung, die du geltend machen kannst. Ein guter Zeitpunkt, um eine Lohn­ erhöhung anzusprechen, ist das jährliche Mitarbeitendengespräch (MAG).

  • Ziel klarmachen: Wie viel Lohnerhöhung möchte ich? Die Empfehlung von syndicom kann dir hier ebenfalls helfen, eine Orientierung zu gewinnen. Im ersten Berufsjahr empfiehlt syndicom – analog zum früheren GAV – in den grösseren Städten einen Lohn von 6050 Franken. Im dritten Berufsjahr sind es 6570 Franken.

  • Argumente vorbereiten: Es gibt individuelle Argumente wie Erfahrung, Verantwortung, erweiterter Aufgabenbereich oder eine neue abgeschlossene Ausbildung bzw. Weiterbildung. Diese fallen am stärksten ins Gewicht. Auch hier gilt: Bereite dich gut vor und erkläre, weshalb die Lohnerhöhung jetzt angebracht ist. Ergänzend können Argumente eingebracht werden, die in gewerkschaftlichen Verhandlungen über generelle Lohnerhöhungen wichtig sind, wie die Inflation und der Verlust an Kaufkraft. Ein weiteres Argument kann sein, wenn du im Vergleich zu anderen auf der Redaktion lohnmässig benachteiligt bist (siehe dazu Abschnitt 3).

  • Bestimmte Formulierungen verwenden: Wenn du um ein Gespräch bittest, formuliere es nicht als Frage («Könnten wir einmal über meinen Lohn sprechen?»), sondern als Aufforderung: «Ich möchte, dass wir über meinen Lohn sprechen.» Dies gilt auch während des Gesprächs: «Ich brauche eine Lohnerhöhung» oder «Ich habe eine Lohnerhöhung verdient».

  • Wenn das Vertrauensverhältnis zum Vorgesetzten belastet ist: Allfällige Versprechungen, dass du eine Lohn­erhöhung bekommen wirst, aber erst später als gewünscht, solltest du am besten schriftlich einfordern. Bspw. in einer Mail oder im Rahmen des MAG, sofern es davon schriftliche Protokolle oder Ähnliches gibt.

  • Sackgasse: Wenn ihr euch über die Lohnerhöhung nicht einig werdet, kann es sich lohnen, andere Forderungen in die Verhandlung einzubringen. Zum Beispiel, dass du eine gewünschte Weiterbildung auf Arbeitszeit machen kannst.

3. Grosse Lohnunterschiede und Diskriminierung

Lohnunterschiede können willkürlich oder durch Diskriminierung zustande kommen. In jedem Fall hast du das Recht, allfällige Ungerechtigkeiten anzusprechen. So gehst du vor:

  • Enttabuisieren: syndicom plädiert dafür, dass die Löhne kein Geheimnis sein sollten. Erst wenn man offen über den Lohn spricht, können allfällige Ungerechtigkeiten aufgedeckt werden. Alle können hier einen Beitrag leisten, indem sie offen über ihren Lohn sprechen.

  • Zusammentun: Sollte sich herausstellen, dass du deutlich weniger verdienst als andere in der gleichen Position mit ähnlicher Erfahrung: Wende dich, wenn vorhanden, an die Personalkommission und verlange ein Gespräch mit dem oder der Vorgesetzten. Dabei gilt: Zusammen erreicht man oft mehr. Wenn mehrere Leute signifikant weniger verdienen, könnt ihr die Vorgesetzten gemeinsam damit konfrontieren.

  • Beratung einholen: Liegt eine (geschlechtsspezifische) Diskriminierung vor und war das Gespräch mit den Vorgesetzten erfolglos, kannst du dich an die Gewerkschaft oder eine Beratungsstelle wenden, beispielsweise beim jeweiligen Kanton. Ebenfalls kannst du ein kostenloses Schlichtungsverfahren in Betracht ziehen.

4. Honorare von Freischaffenden

Die Honorare von freischaffenden Journalistinnen und Journalisten stehen besonders unter Druck. Umso wichtiger ist auch hier, sich gut zu informieren und geschickt zu verhandeln.

  • Empfehlungen beachten: Für Tagespauschalen kannst du dich an den Empfehlungen von syndicom orientieren. Für einen Arbeitstag ist je nach Region zwischen 450 und 530 Franken Vergütung angebracht (inkl. 13. Monatslohn und Ferienanteil).

  • Zeitaufwand abschätzen: Verhandelst du ein einzelnes Honorar, kannst du ähnlich vorgehen wie beim Vorstellungs­gespräch: Zwei Zahlen vorbereiten und dir Argumente überlegen, weshalb der Artikel bzw. der Bericht relevant ist und was deine Qualitäten sind. Am besten ist es, ein Honorar nach Zeitaufwand zu verlangen. Dabei solltest du vorab einschätzen, wie lange du für die Geschichte brauchst (alles einrechnen: Recherche, Telefonate, Treffen, Schreibarbeit) und den Betrag gestützt darauf nennen.

  • Auch mal Nein sagen: Bei tieferem Angebot aus der Redaktion kannst du die Frage umkehren: Wie viel Zeitaufwand würden Sie für diese Geschichte insgesamt brauchen? Und wenn das Angebot unterirdisch ist: auch mal einen Auftrag ablehnen. Das Honorarniveau gerät zusätzlich unter Druck, wenn du unter deinen effektiven Kosten arbeitest. Denke dabei auch daran, dass Spesen und Berufsauslagen für die Infrastruktur deines privaten Büros nicht im Honorar inbegriffen sind. Letzteres gilt es zusätzlich zu verhandeln. Es gibt dazu ein separates Merkblatt von syndicom, mit dem du deine Infrastrukturkosten berechnen kannst. Gerade für Fotograf:innen mit hohen Gerätekosten ist das empfehlenswert.

  • Zudem: Aus dem Honorar müssen Sozialversicherungsbeiträge für AHV und Pensionskasse etc. bezahlt werden. Freie Journalist:innen gelten in der Regel als unselbstständig Erwerbende. D.h. der Verlag muss sich hälftig an den Prämien beteiligen. Auf Spesen und Berufsauslagen sind keine Sozialversicherungsbeiträge geschuldet.

Alle Lohntipps findest du hier.

Podcast: Wie?So! mit SRF-Korrespondentin Karin Wenger

Natalina Haller

Karin Wenger hat in ihren beinahe 20 Jahren als Reporterin Menschen in den verschiedensten Gegenden der Welt kennengelernt.

Zunächst als freie Journalistin im Nahen Osten. Danach als Korrespondentin für Radio SRF in Süd-Asien von Neu-Delhi aus. Später dann aus Südostasien mit Basis in Bangkok.

Sie hat Krisen, Umweltkatastrophen und Konflikte beobachtet und hat es dabei geschafft, dass ihre Geschichten einen Winkel beleuchten, der häufig bis nie gehört wird.

Seit der Corona-Pandemie ist sie wieder in der Schweiz und hat soeben ein weiteres Buch veröffentlicht. Es handelt von Menschen in Extremsituationen, die Karin im Verlauf der Jahre getroffen hat. Es heisst «Bis zum nächsten Monsun» (Stämpfli Verlag).

Jetzt, zurück in der Schweiz, haben wir Karin Wenger gefragt wie sie ihre Arbeit macht und wie sie die oft so speziellen Charaktere für ihre Geschichten findet. Dies und weiteres hört ihr hier.

Diese Veranstaltung wurde in Partnerschaft mit dem Berufsverband «Impressum» veranstaltet. Mehr zu Impressum unter www.jjs.ch/berufsverbaende

Weitere Infos: www.karinwenger.ch

Quelle Intro: SRF, International, Thailand: Von Geistern und Göttern

Pitch-Night - eine Rede für jungen Journalismus

Natalina Haller

Am 12. April fand im Rahmen des Fokusmonats Journalismus von Tsüri.ch eine Pitch-Night statt. Auch JJS war dabei und Co-Präsident Simon Schaffer sprach darüber, warum wir jungen Medienschaffenden für die Zukunft wichtig sind.

Hier ist der Text in einer übersetzten und leicht angepassten Version.
“Enjoy the Rant/Slam/Liebeserklärung”, sagt Simon dazu.

Also bitte:

«Guten Abend. Ich will heute über unsere Kultur sprechen. Beziehungsweise, über die Kultur, die wir wollen – und über die Kultur, die wir benötigen.

Wir sind das Netzwerk für Medienschaffende unter 30ig. Sie sind auch über 30 noch Jung, aber hey, irgendwo müssen wir ansetzen.

Dies soll der Blickwinkel derer sein, die schlussendlich an der Zukunft mitschreiben, mitschneiden und sie miterzählen werden.

Ich habe als Kind irgendwann mal auf dem Wohnzimmertisch meiner Eltern ein Magazin in die Finger genommen, aus Langeweile habe ich begonnen zu lesen und ich weiss nicht mehr, worum es genau ging im Text - aber ich war tief berührt , erregt – und plötzlich – Leser.

Es gibt auch solche, die ihre Eltern mit einem Video-Recorder genervt haben und Pseudo-Reportagen filmten. Wieder andere fanden vielleicht zu Recht Karla Kolumna und ihre Vespa in Benjamin Blümchen cool. Es gibt auch solche, die in der Schule vielleicht zum ersten Mal für etwas eine gute Note erhielten, für das sie sich gar nicht angestrengt hatten. Oder vielleicht: Für das sie sich zum ersten Mal wirklich angestrengt haben. Der Text wurde gesehen, und damit sie.

Solche Geschichten erzählen viele junge Journalistinnen und Journalisten, die ich kenne. Diese Geschichten stehen am Anfang des WARUM.

Und dann gehen sie in den Journalismus.

Vielleicht machen sie eine Journalistenschule, studieren oder steigen sogar queer ein. Und dann häscherets Praktika.

Praktika an sich sind eine grossartige Sache, vor allem wenn du gut betreut wirst. Aber einfach nicht 4 Mal nacheinander.

Ich selber habe in dieser Zeit mein Erspartes aufgebraucht um Arbeiten gehen zu können. Aber ich hatte Eltern, die mir im Studium die Miete gezahlt haben. Ich hatte immer jemanden, der mir die über 2’650 Franken für ein Generalabonnement gezahlt hat, wenns knapp wurde. Praktikumslöhne wie sie beispielsweise das SRF zahlt , nämlich 1500 Franken im Monat, die gelten in der Branche schon fast als anständig!

Das schliesst so viele Menschen aus, dass es wehtut. Ausserdem untergräbt es die Ziele der Branche, mehr Diversität zuzulassen.

Die Geschichten, die wir jungen Medienschaffenden untereinander erzählen, sie sind verschieden und doch die gleichen.

Eine junge Journalistin erzählt, wie sie im Morgen-Meeting einfach. nicht. gehört wird! Wie ihre Ideen auftauchen, versanden, und vielleicht eine Woche später von einem Anderen gemacht werden.

Doch für Begeisterung ist ein Rohstoff benötigt, der Mangelware ist.

Zeit.

Weniger Leute müssen in weniger Zeit mehr Inhalt produzieren. Nur: Diese Rechnung geht nicht auf. Und die Leute merken das.

Schmerzhafte Fehler könnten vermieden werden und viele junge Leute in diesem Job würden befriedigter und mit weniger Schuldgefühlen nachhause gegen, nachdem sie etwas abgegeben haben.

Da sind wir bei der psychischen Gesundheit auf Redaktionen angelangt. Wir wollen nicht jammern, sondern wir wollen sagen: Wir wollen das jetzt anders machen, so gut es geht! Und das für alle.

Insbesondere jetzt!
Der Krieg in der Ukraine ist in erster Linie für die Betroffenen am Schlimmsten. Aber wer sich stundenlang mit Krieg befasst, wird belastet. Auch von weitem.

Ich bin im Moment froh, bin ich Radio-Redaktor und muss mir nicht ständig all diese Twitter-Videos anschauen um zu entscheiden, ob ich eins davon in meinem Online-Artikel zeigen will. Da geht es vielen aber anders.

Es ist wichtig, das die Verlage und Medienhäuser sehen, dass ihre Angestellten es verdient haben, psychologische Fachpersonen zur Verfügung gestellt zu bekommen. Das ist nur eine von vielen Massnahmen, damit nicht alle paar Monate jemand neues vom Human Ressources erfasst werden muss, oder dass 6 Stellen gleichzeitig ausgeschrieben werden müssen.

Junge und verflucht talentierte Leute verlieren teilweise das Vertrauen in die Strukturen, die sie umgeben, wenn jeder – beziehungsweise vor allem jede, was im Unternehmen läuft.

‹Jaja der geht manchmal zu weit, der ist ziemlich touchy und von dem erhältst du möglicherweise Nachrichten auf dein Privathandy.› Und ALLE wissen es. Seit Monaten! Doch er ist immer noch im Unternehmen und erhält vielleicht sogar die grossen Jobs und Aufmerksamkeit.

Und vorbei zieht eine Generation Praktikantinnen und Praktikanten nach der anderen, die diese Erfahrung eigentlich nicht machen müssten.

Denn in ihrem Hinterkopf hängt bei vielen die Frage: Warum tue ich mir das an?

Wenn mir eine vor Ideen sprühende Kollegin erzählt, sie gehe vielleicht zu einer PR-Agentur weil sie im Journalismus die Strukturen nicht sieht, die ihr ermöglichen würden, geilen Scheiss zu produzieren, dann macht mir das Angst. Weil hier gibt es Leute mit Energie. Die wollen nicht einen verstaubten Facebook-Account betreuen. Das sind Leute, die Sachen anreissen können.

Das Gleiche gilt aber auch für die stillen Arbeiterinnen und Arbeiter, die vielleicht lieber bei einem lokalen Anlass vorbeigehen, eintauchen und von dort Berichten. Oder jene, die mit Programmiersprache Dinge verbinden, die bisher noch gar nicht gesehen werden konnten.

Wenn DIE bei Google landen, ist das nicht nur schade, es ist eine Tragödie. Weil wir die alle brauchen. Als Menschen, die Vergangenheit deuten wollen. Als Menschen, die in der Gegenwart Einordnung benötigen. Und vor allem: als Wesen, die verdammt Mühe haben mit dem Konstrukt Zukunft. Die Information und Mut brauchen für das, was da vor uns brodelt und sich verdichtet.

Es ist also nicht der Job. Es ist nicht der Journalismus, der scheisse ist. Es sind – manchmal, nicht immer – die Arbeitsbedingungen, die zu oft aus dem frischen Wind, den junge Menschen wie niemand erzeugen können, eine Art ranzige Druckluft machen.

Dabei sind die Leute, welche uns in Zukunft frische Blickwinkel geben da, und es kommen neue.

Es können neue Sachen entstehen. Der heutige Abend ist ein gutes Beispiel dafür: Tsüri.ch und viele weitere, die in den letzten Jahren GEWORDEN sind und weiterhin WERDEN.

Richtig guter Journalismus benötigt richtig gute Leute.

Ich habe im Journalismus gelernt, was gehen kann, wenn wir uns unterstützen. Von oben her hochziehen, von unten her drücken, nebeneinander zusammenhalten.

Ich habe gelernt, dass du eine Idee weitergeben kannst, wenn du nicht mehr weiterweist – und sie wird besser. Ein Text, eine Recherche, ein Rohschnitt.

Mit den anderen zusammen. Und darum ist das WIR wichtig. Und darum sind WIR Junge wichtig. Vielen Dank.»

Der Abend wurde von Tsüri.ch aufgezeichnet. Du findest das Video hier.
Ans Herz legen wird dir gerne auch folgendes Interview.
Weitere Infos zum sehr empfehlenswerten Fokusmonat Journalismus von Tsüri.ch findest du hier.

(Foto: Ladina Cavelti, via Tsüri.ch)

Wieso ist ein JA zur Medienförderung sinnvoll?

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Der Journalismus ist essenziell und relevant für eine funktionierende Demokratie. Genau deshalb brauchen wir diese Medienförderung. Denn – Journalismus ist nicht bloggen oder vloggen. Journalismus ist ein Handwerk und dieses Handwerk muss jede Journalistin und jeder Journalist lernen. Wir als junge Medienschaffende sind darauf angewiesen, dass es Ausbildungsmöglichkeiten gibt, wo wir genau dies tun können.

In der Schweiz stehen uns dafür Hochschulen, Lehrgänge und Kurse an Medienschulen, sowie Volontariatsstellen mit berufsbegleitender Ausbildung oder Praktikumsstellen zur Verfügung. Doch die qualitativ hochstehende Ausbildung ist in Gefahr, auch weil die Medienbranche seit Jahren in einer Krise steckt.

Eine Studie der Universität Fribourg vom letzten Herbst zeigte beispielsweise, dass 86 Prozent der befragten jungen Journalist:innen die unzureichenden finanziellen Ressourcen für die journalistische Arbeit als eine grosse oder sogar extreme Gefahr für den Journalismus sehen. Drei Viertel sagen, dass sie die Konzentration und Beschleunigung von Arbeitsabläufen als grosses oder extremes Gefahrenpotenzial sehen. Geht es weiter wie bisher, schaut die Hälfte der Befragten pessimistisch in die Zukunft.

Der Verein Junge Journalistinnen und Journalisten Schweiz stellt fest, dass die Medienkrise auch den jungen Journalist:innen zu schaffen macht. Praktikumsstellen und Grundausbildungen fallen Sparmassnahmen und Umstrukturierungen zum Opfer und das Arbeitsvolumen auf den Redaktionen wird erhöht. Dass die Qualität der demokratie-relevanten Medienprodukte sinkt, ist so unumgänglich.

Mit der vorliegenden Medienförderung können wir die Medienfreiheit und -vielfalt, sowie Redaktions- und Ausbildungsstellen sichern. Praxisnahe Aus- und Weiterbildungsmassnahmen wie Lehrgänge, Kurse oder Tagungen an Institutionen, die von der Branche anerkannt sind, werden gefördert. Das ist aus unserer Sicht absolut sinnvoll und notwendig. So haben am Ende nicht nur die grossen, sondern auch kleinere Redaktionen künftig die Chance in den Nachwuchs zu investieren, um die Zukunft der jeweiligen Redaktion zu sichern. Und können der zunehmenden Medienkonzentration entgegenwirken.

Für Journalist:innen ist die Abstimmung vom 13. Februar 2022 entscheidend und wegweisend – besonders für junge. Denn die neue Medienförderung stärkt die Perspektiven von jungen Medienschaffenden. Wir als Verein Junge Journalistinnen und Journalisten Schweiz sagen deshalb JA zur Medienförderung.

Mit einem Ja zur Medienförderung den Nachwuchs stärken

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Der Verein Junge Journalistinnen und Journalisten Schweiz sagt Ja zur Medienförderung. Eine Annahme des Massnahmenpakets zugunsten der Medien stärkt die Perspektiven von jungen Medienschaffenden und sichert Ausbildungsplätze. JJS schliesst sich dem Komitee «Ja zur Medienvielfalt» an.

Der Verein «Junge Journalistinnen und Journalisten Schweiz» setzt sich für ein Ja zur Medienförderung ein. Das Netzwerk für Medienschaffende bis 30 Jahre empfiehlt seinen Mitgliedern die Annahme der Vorlage, über die am 13. Februar abgestimmt wird. Im Abstimmungskampf schliesst sich JJS dem Komitee «Ja zur Medienvielfalt» an. Dies hat der Vorstand entschieden.

Die Arbeit von Medienschaffenden ist für eine funktionierende Demokratie von grosser Bedeutung. Gerade in Zeiten, in denen vermehrt Falschinformationen verbreitet werden, ist eine solide und praxisnahe Aus- und Weiterbildung von Journalistinnen und Journalisten dringend notwendig. Deshalb ergibt die unbefristete Förderung von Lehrgängen und Kursen an Institutionen, die von der Branche anerkannt sind, Sinn. Nur gut ausgebildete Medienschaffende können ihre Aufgabe als kritische Beobachterinnen und Beobachter der demokratischen Prozesse wahrnehmen. Diesem Anliegen entspricht die Vorlage: Sie sichert langfristig Volontariatsstellen auf den Redaktionen sowie Kurse und Tagungen.

«Wir beobachten, dass die Medienkrise auch jungen Journalistinnen und Journalisten zu schaffen macht. Praktikumsstellen und Grundausbildungen fallen Sparmassnahmen und Umstrukturierungen zum Opfer», sagt JJS-Co-Präsident Pascal Scheiber. «Im Interesse einer funktionierenden Demokratie sollen der Nachwuchs und praxisorientierte Ausbildungsplätze dringend gefördert werden.» 

Die weiteren Teile der Vorlage – die indirekte Presseförderung, die Erhöhung des Abgabeanteils an private Radio- und Fernsehveranstalter und die Förderung von Online-Medien – dienen dem Erhalt von Arbeitsplätzen, was auch jungen Medienschaffenden zu Gute kommen kann.